Jedes Unternehmen muss in der Lage sein, seinen Zahlungsverpflichtungen nachzukommen; andernfalls droht eine Insolvenz.
Die Einzugsliquidität setzt die flüssigen Mittel zusammen mit den Forderungen (= Zahlungsansprüche an Kunden) ins Verhältnis zum kurzfristigen Fremdkapital.
Einzugsliquidität | = | (flüssige Mittel + Forderungen) · 100 |
kurzfristiges Fremdkapital |
Im Idealfall liegt die Einzugsliquidität bei ca. 100 %. Dann sind alle kurzfristigen Verbindlichkeiten durch hinreichend schnell verfügbare Zahlungsmittel abgedeckt.
Eine Einzugsliquidität von deutlich unter 100 % muss durch geeignete Maßnahmen (z. B. Verkauf von Vorräten, höhere Sorgfalt im Mahnwesen, Umschuldung kurzfristiger in langfristige Kredite, ...) in den Griff bekommen werden.
Bei einer zu hohen Einzugsliquidität muss geprüft werden, ob flüssige Mittel gewinnbringender (z. B. in Tagesgeld- oder Festgeldanlagen) angelegt werden können.
Soll | aufbereitete | Bilanz | Haben |
ANLAGEVERMÖGEN | EIGENKAPITAL | 10.000,00 | |
Sachanlagen (1) | 10.000,00 | FREMDKAPITAL | |
UMLAUFVERMÖGEN | langfr. FK (5) | 8.000,00 | |
Vorräte (2) | 4.000,00 | kurzfr. FK (6) | 4.000,00 |
Forderungen (3) | 5.000,00 | ||
Flüssige Mittel (4) | 3.000,00 | ||
Gesamtvermögen | 22.000,00 | Gesamtkapital | 22.000,00 |
Einzugsliquidität | = | (3.000,00 € + 5.000,00 €) · 100 | = 200,00 % |
4.000,00 € |
Die Einzugsliquidität ist im Vergleich zum Idealwert von 100 % deutlich zu hoch. Es sollte geprüft weren, ob flüssige Mittel gewinnbringender angelegt werden könnten.